Michael Seidel, Chefredakteur der SVZ, zu Gast im Live Chat

Am 18.06.2020 war der Chefredakteur der Schweriner Zeitung, Michael Seidel, bei uns im Interview zu Gast. Gemeinsam haben wir über das Phänomen berichtet, dass Zeitungen und Medien generell eher über Kinder und Jugendliche berichten, als aus ihrer Sicht oder sie gar selbst zu Wort kommen lässt. Auch die SVZ berichtete hauptsächlich über die Situation von Schulkindern, Kitakindern oder in Gewaltkontexten. Dass dabei Kinder und Jugendlichehauptsächlich in problembelasteten Rollen dargestellt werden, sei zwar ein legitimer Vorwurf, aber auch „der Job“ der Nachrichten, so Seidel. Dies gebe das Landespressegesetz vor. Die Schweriner Zeitung versucht das zwar durch ihre Kinderseite abzumildern, dennoch bleibe es eine Aufgabe des Journalismus, problemorientiert Dinge zu hinterfragen. Die Themen, über die in der Zeitung berichtet werden, können dabei durchaus auch von LeserInnen beeinflusst werden. Jede oder jeder kann sich an die Zeitung mit eigenen Themen wenden, auch Kinder und Jugendliche, sofern der Kinder- und Jugendschutz gewährleistet ist. Damit kann die Zeitung auch ein Sprachrohr für Kinder und Jugendliche sein, zumindest theoretisch. Denn bevor Kinderstimmen gedruckt werden dürfen, gilt es viele Genehmigungen einzuholen. Für den täglichen Journalismus meist eine zu große Hürde, da die Recherche zu aufwendig sei.

Am 25.06 wechseln wir das Milieu und schauen auf die Schweriner Nachtclubszene. Sebastian Glanz betreibt das Zenit, einen der beliebtesten Nachtklubs von Jugendlichen in Schwerin.