Mehr Mut für langfristige und präventive Angebote in der Jugendarbeit notwendig

VideoLiveChat mit Norman Ziemens und Ronny Langlotz vom KJHV

Am 20.05.2020 war der Kinder- und Jugendhilfeverbund, kurz KJHV bei uns im VideoLiveChat  zu Gast. Ronny Langlotz und Norman Ziemens berichteten von ihrer Arbeit als Pädagogische Leitung in den stationären und ambulanten Hilfen des Vereins. 

Die Grundlage allen Handelns des KJHVs ist die Sozialraumorientierung und das Kindeswohl. Sozialraumorientierung meint dabei, dass sich Angebote und Maßnahmen des KJHV an der Lebenswelt von jungen Menschen und Familien angliedern. So können die individuellen Bedürfnisse und strukturellen Voraussetzungen von Familie zu Familie unterschiedlich aufgefangen werden. Eine Lücke in MV bestehe aber noch bei Angeboten für Männer und Väter. Der KJHV führt z.B. regelmäßig Elternkompetenztrainings durch, ein Angebot was sich explizit an Mütter als auch Väter richtet. „Der Mann komme in der Jugendhilfe aber noch zu kurz“, so Norman Ziemens. 

Zudem müsse vor allem die kommunale Politik den Mut haben, mehr in langfristige und präventive Angebote in der Jugendarbeit zu investieren, um auch die hohen Fallzahlen MVs beispielsweise in der Kindeswohlgefährdung zu senken. Ebenso müssen Fachkräfte besser ausgebildet und geschult werden, da die psychische Belastung in den Hilfen zur Erziehung für MitarbeiterInnen oft sehr hoch sei. Der KJHV unterstützt seine MitarbeiterInnen bereits durch Fortbildungen und Supervisionen, aber die Ausbildungsinhalte müssten ergänzt werden. 

Das Kinder- und Jugendhilfe nicht ohne PartnerInnen im Sozialraum funktioniert, liegt auf der Hand. Ein Netzwerk aus Schulen, Vereinen und Freizeiteinrichtungen sei sehr wichtig, um früh Präventionsangebote zu schaffen und Probleme gleich am Anfang zu behandeln. 

Das gesamte Interview kann auf IGTV auf dem Instagramaccount des SJR geschaut werden sowie noch 24 Stunden in der Story.